Seit Sonntag findet auf www.the-pit.de ein neues Review von unserer aktuellen Scheibe „Heritage Of Fire“. Für alle die es interessiert, was The Pit von unserem Album halten, gibt es hier den direkten Link zum Review:
Direkt zum Review
Scandinavian Pussy Metal – so bezeichnen Sorrowfield selbst ihre Musik. Diese Bezeichnung ist etwas irreführend. Die Band ist aus Deutschland und das mit dem Pussy Metal ist auch so eine Sache. Pussymäßig ist an der neuen Scheibe der Bremer nämlich gar nichts. Eine Mischung aus der Scheibe „Clayman“ von In Flames und „Reload“ von Metallica plus einen gehörigen Schuss Edguy – so könnte man vielleicht die Musik von Sorrowfield beschreiben. Die Band hat keine Probleme damit, über den Tellerrand zu blicken. Es wird frei drauf losgespielt und das Album glänzt mehr als nur einmal mit unerwarteten Wendungen. Neben befremdlichen Instrumentalparts („Tribe“) kommen auch immer wieder mehrstimmige Gesangsparts zum Tragen. Der Titel „Ascension (The Four Quarters Of The World)“ ist hier ein gutes Beispiel. Auch vor stilistischen Experimenten wird nicht Halt gemacht. Diese Experimente führen so weit, dass „Decorating Druncards“ teilweise im Reggaestil daherkommt.
Dass die Gruppe extrem wandlungsfähig ist, ist nun geklärt. Diese Eigenschaft allein macht aber noch keine guten Songs, das ist kein Geheimnis. Ein wenig Ahnung vom Songwriting sollte man schon auch noch haben. Wenn man das voraussetzt, dann landet man bei Sorrowfield gleich den nächsten Glückstreffer. Die Songs bauen allesamt auf ungewöhnlichen Schemata auf. Dabei verlieren sie aber nie den roten Faden aus den Augen. Es ist alles so arrangiert, dass die Lieder trotz komplexem Songaufbau immer noch flüssig und gut hörbar rüberkommen. An dieser Tatsache sind alle Musiker gleichermaßen beteiligt. Die Gitarren als Melodiefraktion liefern all die genialen Riffs, auf denen die Musik aufbaut, Schlagzeug und Bass geben dem Ganzen den nötigen Dampf und die Gesangslinien runden die Kompositionen dann fein säuberlich ab. Besondere Aufmerksamkeit erregen auch die Gitarrensoli, die das Können der Gitarristen Steven und Martin zwar zeigen, jedoch nicht damit hausieren gehen. Das haben die zwei Axtschwinger gar nicht nötig.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Scheibe ist der markante Gesang von Frontmann Marco. Seine charakteristische Stimme sorgt für das passende Gesamtbild und rundet die Songs ab. Unterstützt wird er dabei ab und an von Gitarrero Martin, der im Background die zweite Stimme singt. Marcos gesangliche Leistungen sind jetzt keine Wundererscheinung, doch er weiß sie bestens zu benutzen. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist der Titel „Byzantine“, den der Fronter nur mit Schlagzeug und Akustikgitarreneinlagen einsingt. Da der Sänger während der Strophen fast alleine agiert, kann er sich gut in Szene setzen, was ihm auch gelingt.
Sorrowfield liefern mit „Heritage Of Fire“ eine dreiviertel Stunde Kurzweil – so könnte man das Album in einem Satz beschreiben. Die Bremer liefern ein Werk ab, dass sich mitnichten vor den Szenegrüßen verstecken muss: frisch, lebendig und abwechslungsreich – so klingen Sorrowfield auf „Heritage Of Fire“
24.09.2011 07:00
Thomas Seitz